Offizielle Pressemitteilung

Mo. 03.10.2022

Schnelle und direkte Hilfen für Menschen mit Beeinträchtigung und ihre Familien umgehend notwendig!

Wie bereits mehrfach in den Medien berichtet wurde, funktionieren die teilstationären und die stationären Einrichtungen des Behindertenbereichs immer noch nicht in vollem Umfang. Der Hauptgrund ist der aktuell akute Mangel an Fachkräften, der auch den Sozialbereich mit großer Härte trifft. Eine rasche Besserung der Situation ist nicht in Sicht.

Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Familien finden sich in einer äußerst unsicheren und schwer belasteten Situation wieder, wo sie zeitweise oder auch für lange Zeiträume in vollem Umfang die Betreuung ihrer erwachsenen Kinder übernehmen müssen. Das stellt viele vor sehr große, manchmal schwer stemmbare Herausforderungen. Viele Eltern haben ein hohes Alter erreicht und sind nicht selten selbst unterstützungsbedürftig. In vielen Familien sind beide Elternteile berufstätig. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in keiner Weise mehr gegeben. Viele Alleinerziehende sind auf sich allein gestellt. Diese Familien können nämlich auf keinerlei Ersatzhilfe für die ausfallende Betreuung in den genannten Einrichtungen zählen.

Hinzu kommt, dass die Sozialdienste bei plötzlich auftretenden prekären familiären Situationen immer öfter keine Lösungen anbieten können.
Da die Sozialdienste aufgrund des Personalmangels und damit einhergehender unbesetzter Plätze in den stationären und teilstationären Diensten aber offensichtlich weniger für Personal ausgeben, ist es aus Sicht der Lebenshilfe nur folgerichtig, dass dieses „eingesparte“ Geld für schnelle und unbürokratische Direkthilfen für die betroffenen Familien zur Verfügung gestellt werden muss.

In welcher Form dies geschehen könnte, sollte mit den Familien und ihren Verbänden rasch diskutiert werden. Die Sozialdienste wissen genau, welche Familien betroffen sind, so dass eine Aktivierung dieser Hilfen recht schnell und zielsicher müsste erfolgen können. Ein entsprechendes Schreiben mit diesen Forderungen hat die Lebenshilfe vergangene Woche an Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Waltraud Deeg verschickt.