Engagement mit Herz und Maus

Di. 23.09.2025

Die digitale Freiwilligenarbeit hat sich seit der Corona-Pandemie als neue Form des sozialen Engagements etabliert. Es ist eine moderne und flexible Ergänzung zur klassischen Freiwilligenarbeit. Bei einer Veranstaltung des Dachverbandes für Soziales & Gesundheit konnten sich Südtiroler Freiwilligenorganisationen über die Möglichkeiten informieren.
„Es geht“, so sagte Martina Gianola von der Dienststelle für Freiwilligenarbeit im Dachverband, „um Tätigkeiten, die vorwiegend online oder mit Hilfe digitaler Werkzeuge wie Computer und Smartphone stattfinden. Besonders gefragt sind Arbeiten wie etwa die Gestaltung von Grafiken für Kampagnen und Webseiten oder die Pflege von Social-Media-Kanälen zur Öffentlichkeitsarbeit. Sehr beliebt ist auch das Abhalten von Online-Nachhilfestunden oder die Übersetzung von Texten. Insbesondere das Übersetzen ist eine Tätigkeit, die für die meisten Südtiroler Vereine in der Praxis viel Arbeit bedeutet.“
„Gerade junge Menschen“, so Isadora Casadonte, Koordinatorin des italienischen Portals Happy Angel, „melden sich bei uns, weil sie ihre digitalen Kompetenzen sinnvoll einsetzen möchten, sei es zur Unterstützung gemeinnütziger Projekte, sei es zur Vorbereitung auf die Arbeitswelt.“ Auch Pensionierte würden die Vorteile des digitalen Engagements schätzen, das zeitlich flexibel, ortsunabhängig und dennoch wirksam erfolgt. So können Freiwillige ihr Können und ihre Leidenschaft für Computer, neue Medien und Design mit einem guten Zweck verbinden. Zahlreiche weitere Plattformen zeigen, wie vielfältig digitales Engagement sein kann. So unterstützt beispielsweise die App Be My Eyes blinde und sehbehinderte Menschen durch visuelle Hilfe via Smartphone. Die Initiative Save the Children ermöglicht Online-Freiwilligenarbeit zur Bildungsförderung von Kindern und Jugendlichen weltweit.
„Digitales Engagement“, so Martina Gianola, „bietet Freiwilligen eine flexible, zeitgemäße Form, sich einzubringen und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, ganz bequem von zu Hause aus und an Uhrzeiten, welche sie selbst entscheiden.“ Dennoch könne der Handschlag nicht durch den Mausklick ersetzt werden, betont sie: „Wichtig ist: Digitale Freiwilligenarbeit ersetzt nicht die klassische und bewährte Form des Ehrenamts! Es ist eine Ergänzung und schafft neue Zugänge für Menschen, die sich ortsunabhängig, flexibel und kompetenzbasiert engagieren möchten. Gerade im sozialen und gesundheitlichen Bereich bleibt der direkte menschliche Kontakt der entscheidende Mehrwert freiwilliger Einsätze. Digitale Angebote können jedoch eine wertvolle Ergänzung sein, insbesondere für kleinere Organisationen, die so zusätzliche Unterstützung erhalten.”
Der Dachverband lädt Interessierte und Organisationen ein, sich bei der Dienststelle für Freiwilligenarbeit über bestehende Plattformen und Projekte zu informieren: 0471 1886566, freiwilligenarbeit@dsg.bz.it

Quelle: Dachverband für Soziales & Gesundheit

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Person am Schreibtisch