Der Dachverband für Soziales & Gesundheit schlägt eine Reform des Beitragswesens im Vereinswesen vor. Damit würde das Ehrenamt spürbar entlastet. Südtirol hat hier die Zuständigkeit und muss nicht auf römische Vorgaben warten.
Aktuell sind viele gemeinnützige Südtiroler Vereine in Aufruhr, denn bürokratische und steuerrechtliche Auflagen vergällen den ehrenamtlichen Funktionär/inn/en zunehmend den Spaß an der Freud. Daran schuld sind aber nicht nur veränderte Vorgaben aus Rom. Viel Bürokratie ist hausgemacht in Südtirol. Landesämter und Gemeinden machen es den Vereinen nicht einfach. Hier gibt es sehr viel Potenzial für Vereinfachungen.
Momentan schreibt jede Behörde, egal ob in der Gemeinde, beim Land oder beim Staat, unterschiedliche Prozedere vor. Vereine, die bei mehreren Behörden um Unterstützung und Beiträge ansuchen, müssen also jeweils verschiedene Reglements studieren und verschiedene Fristen beachten. Sie bekommen die Antwort oft viel zu spät und tragen bis dahin das ganze Risiko der Finanzierung, wenn es um laufende Tätigkeiten oder um Projekte geht, die einem Zeitplan unterliegen. Sie müssen derzeit für jedes Amt eine anders strukturierte Bilanz vorlegen, die Vorfinanzierung bewerkstelligen und können weder Kreditkosten noch Defizite für Beitragsfinanzierungen ausweisen. Zudem wird das Beitragswesen immer nur auf ein Kalenderjahr bezogen. Das bedeutet, wenn es angestellte Mitarbeiter/innen gibt, kann der längerfristige Fortbestand der Arbeitsstelle nie wirklich gewährleistet werden. Das macht diese Arbeit weniger attraktiv und schränkt Entwicklungsmöglichkeiten ein.
Der Dachverband schlägt deshalb vor, die Verwaltungsvorgaben und das Beitragswesen von Land und Gemeinden zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Um die Vereine zusätzlich zu entlasten, damit ihnen mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben und Tätigkeiten bleibt, will der Dachverband sein Hilfsangebot für Vereine ausbauen.