Im Sozialbereich fehlt qualifiziertes und zweisprachiges Personal. Das ist nicht erst seit der Coronapandemie so, klagen die großen Sozialverbände Südtirols. Es muss gelingen, mehr junge Menschen in soziale Berufe zu bringen. Es braucht wirksame Strategien gegen den vielerorts spürbaren Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit, darüber sind sich die Führungskräfte der größten Sozialverbände Südtirols einig.
Bei ihrem monatlichen Treffen haben Volontarius, Lebenshilfe, KVW, Caritas Diözese Bozen-Brixen, Dachverband für Soziales & Gesundheit, La Strada – Der Weg, EOS, Südtiroler Kinderdorf und der Verein Hands die Personalsituation in ihren Einrichtungen analysiert. Immer häufiger haben die Sozialverbände das Problem, dass die ausgeschriebenen Stellen in den von ihnen geführten Einrichtungen im ganzen Land nur schwer besetzt werden können. Zum einen fehlt qualifiziertes Personal, und zum anderen erschwert die sehr oft fehlende Zweisprachigkeit die Situation. Das ist nicht erst seit Covid so.
„Wir müssen“, so Lebenshilfe-Geschäftsleiter Wolfgang Obwexer, „den sozialen Berufen endlich den Stellenwert geben, den sie verdienen. Das ist überfällig. Der Sozialbereich ist ein enorm spannendes und vielseitiges Arbeitsfeld. Soziale Berufe verbessern unser Leben ganz unmittelbar und sichern so ein gutes Zusammenleben von uns allen.“
„Soziale Berufe aufwerten“, so Hands-Direktor Bruno Marcato, „darf keine Phrase bleiben. Wir haben ähnlich wie andernorts in Europa die Situation, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt.“
Es muss daher mittelfristig gelingen, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um mehr junge Menschen in soziale Berufe zu bringen. Dazu zählt in erster Linie die gesellschaftliche Aufwertung dieser Berufsbilder.
Fr. 07.10.2022